Oberflächen- und Galvanotechnik am Beispiel der Firma Jentner

Galvanisierte Teile
Galvanisierte Teile (© Stefan Rajewski – Fotolia.com)

Die Galvanisierung ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bekannt und wurde seitdem stetig verbessert und perfektioniert. Das Verfahren führt zurück auf den Arzt Luigi Galvani, welcher die Beschichtung von Gegenständen mit metallischen Niederschlägen durch mit elektrischem Strom versehenen Bädern entdeckte.
Seit nunmehr 30 Jahren bietet die Firma Jentner aus Pforzheim Produkte und Dienstleistungen im Segment der Galvano- und Oberflächentechnik an. Einerseits können Elektrolyte, Bäder und galvanische Geräte erworben werden, anderseits aber auch Lohnveredelungen in unterschiedlicher Größenordnung bei Jentner in Auftrag gegeben werden. weiterlesen Oberflächen- und Galvanotechnik am Beispiel der Firma Jentner

Stahlteile galvanisch schützen

Das Prinzip der Einwegbatterie:

Stahl ist ein hervorragender Werkstoff: Er ist billig, mechanisch sehr resistent, trotzdem leicht industriell zu verarbeiten. Wenn da nicht sein Erz-feind wäre, der hochwertige Stahlbauteile binnen kürzester Zeit zurück… in (zumindest aus mechanischer Sicht) wertloses Erz verwandelt. Ich spreche natürlich von der „braunen Pest“, allgemein bekannt als… der Rost. Die Non Plus Ultra Rostschutzmethode ist eine „Opfergabe an den Rotbraunen Teufel“. Was sich jetzt betont okkult und mystisch anhört, ist jedoch bloß elementare Oxydo – Reduktions Chemie.

Die elektrische Batterie:

Wie sie vielleicht schon wissen, gibt es für Metalle eine Klassifizierung, die diese in „edle“ und „unedle“ Metalle kategorisiert. Diese Klassifizierung trägt den Namen „Spannungsreihe„.

Warum „Spannungs-„Reihe?

Weil zwischen 2 verschiedenen Metallen, die in eine elektrolytische Lösung getaucht sind, eine elektrische Spannung anliegt. Und zwar ist diese Spannung umso höher, je edler das eine Metallstück im Gegensatz zu dem anderen ist. Verbindet man jetzt diese beiden Metallstücke durch einen elektrischen Leiter (z.B. mit einem konventionellen Kupferdraht), fließt durch diesen ein elektrischer Strom. Das ist das fundamentale Prinzip der Einwegbatterie, wie es der berühmte italienische Physiker Alessandro Giuseppe Volta entdeckte als er im Jahre 1800 die allererste Batterie erfand.

Was während dieses Phänomens ebenfalls passiert, ist dass das unedlere der beiden Metallstücke nach und nach verbraucht wird. Es findet, im Ausgleich zu dem Elektronenstrom durch den elektrischen Leiter, ein Ionen Austausch statt, und zwar gehen „unedle“ Metall-Ionen in die elektrolytische Lösung über, bis von diesem Metallstück, übrigens im Fachjargon eine „Elektrode“ genannt, nichts mehr übrig ist.

Schön, aber was hat das mit Rostschutz zu tun?

Vielleicht haben sie es schon erraten: „Verbinden wir doch einfach den Stahl eines Werkstücks mit einem unedleren Metall dass dann als „Opfer-Elektrode“ den Eisenstahl solange schützt bis es aufgebraucht ist.“
Ein schneller Blick in die Spannungsreihe und die Schmelztemperaturen sagt uns: Aha, Zink wäre doch wunderbar geeignet. Sein Schmelzpunkt liegt deutlich unter dem des Stahls, also wird das Bauteil im Prinzip nicht beschädigt wenn man das Zink aufträgt.

Soweit zum Prinzip. Was sind jetzt konkret die Verzinkungs-Techniken die die Industrie verwendet? Das erfahren sie in einem anderen Artikel, denn das würde hier den Rahmen zu sehr sprengen.