Kosteneffizienz bei Windenergie

Windenergie
Windenergie (© sp4764 – Fotolia.com)

Jede neue Idee hat es schwer, sich gegen alte, etablierte Lösungen zu behaupten. Auch der Windenergie bläst der Wind schräg von vorn entgegen. Gegner der Windenergie sind vor allem die etablierten Energieversorger, die nur ungern auf den lukrativen Stromverkauf aus ihren alten, abgeschriebenen Kraftwerken verzichten. Immer lauter stellen sie die Frage: „Wie kosteneffizient ist Windenergie?“ Gleichzeitig implizieren sie damit, dass die Kosteneffizienz bei Windenergieanlagen nicht gegeben ist.

Der „billige“ Kohlstrom aus den bestehenden Braunkohlekraftwerken kann für 3-5 ct/KWh erzeugt werden, Steinkohle und Gaskraftwerke haben Stromgestehungskosten von rund 6,5 – 8 ct/ KWh. Dies schein enorm günstig gegenüber den hohen Strompreisen zu sein, die den Verbrauchern abverlangt werden. Bei Stromverbrauchspreisen von mehr als 26 ct/KWh denken viele, dass diese Kosten aufgrund durch die Energiegewinnung aus regenerativen Energien entstehen. Die Frage nach der Kosteneffizienz von Windenergie ist bei vielen Verbrauchern bereits zum roten Tuch geworden. Es besteht die Gefahr, dass die Windenergie ihre gesellschaftliche Akzeptanz verliert.

Die hohen Verbrauchskosten der Endverbraucher sind jedoch ein politisch motivierter Preis. Viele Kunden, die die Umlageregelungen und Stromförderquoten von Stromversorgern und Bundesregierung nicht verstehen, glauben, dass die Investition in Windenergieanlagen den Strompreis in ungeahnte Höhen treibt. Tatsächlich liegt die Kosteneffizienz der Windenergie jedoch kaum über den Kosten der fossilen Energieerzeugung. Im Gegenteil. Das Fraunhofer Institut ISE hat ausgerechnet, dass an guten Onshore-Standorten Windstrom für 4,5 ct/KWh zu ernten ist.

Die Kosteneffizienz von Windkraftanlagen liegt bei dieser Betrachtung mit ihrem Preis in direktem Wettbewerb zu den herkömmlichen Kraftwerken. Mit deutlich mehr Vorteilen. Während die Verstromung von fossilen Brennstoffen absehbar immer teurer wird (knappe Ressourcen, globaler Wettbewerb,abgeräumte Bergwerke und immense Kosten für die Wiederaufforstung) steht Wind für jetzt und alle Zeiten kostenlos zur Verfügung. Hierbei sind die Kosten für die Reduzierung von CO2 oder die Schäden durch die Klimaveränderung noch gar nicht eingerechnet.

Volkswirtschaftlich gedacht spart jede Kilowattstunde, die durch Wind erzeugt wird bares Geld, das nicht an die UdSSR, Kasachstan oder andere Primärenergie-erzeugende Länder abfließt. Dieses Geld stünde uns hier vor Ort zur Verfügung, um es in das veraltete Stromnetz zu investieren und binnen kürzester Zeit flächendeckend zu den modernen SmartGrids führen würde. Die Perspektive, innerhalb weniger Jahre Milliarden Euro für die Modernisierung der Infratstuktur zur Verfügung zu haben, fließt bislang kaum in die Betrachtung der Kosteneffizienz von Windenergie mit ein.

Bei der Betrachtung zur Kosteneffizienz von Windenergie muss auch berücksichtigt werden, dass die Windenergie bislang eine sehr junge Technologie ist. Skaleneffekte, wie sie durch die Massenproduktion und die verbesserte Ausnutzung von Werkstoffen und Steuerungstechnik möglich sind, gelangen erst nach und nach in die praktische Anwendung.Experten sehen hier noch bedeutendes Verbesserungspotenzial, so dass mit der Erschließung von weiterer Kosteneffizienz von Windkraftanlagen zu rechnen ist.

Der größte Kostenfaktor bei der Erzeugung von Windstrom sind die Anfangsinvestitonen. Diese betagen bei einem Windgenerator von 2,5 MW rund 1,5 Mio. € (onshore). Dies erscheint auf den ersten Blick relativ teuer. Die Summe relativiert sich jedoch wenn man berücksichtigt, dass über die gesamte Laufzeit keine weiteren Brennstoffkosten anfallen und auch der Rückbau keine Endlagerung und Aufforstungsarbeiten benötigt. Neu errichtete Windenergieanlagen haben sich innerhalb weniger Jahre amortisiert und stehen dann billiger als jedes Kohlekraftwerk für die Produktion von Strom bereit.

Stand November 2013. Angaben ohne Gewähr.