Prozesssichere Bohrungen

Was kaum einer bedenkt: Hochpräzise Kleinteile sind in vielen Branchen unentbehrlich, etwa in der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrttechnik, bei der Uhrenherstellung, in der Kerntechnik, Forschung, in Formenbau und Gewindeschneiden. Mikrobearbeitung durch Funkenerosion ist in allen Anwendungsbereichen mit von der Partie.

Diese Bauteile und Formen im Miniaturformat müssen exakt nach Kundenvorgaben mit Bohrungen und Gewinden mit einem Durchmesser von nur einigen wenigen Mikrometern versehen werden. Und dies Prozess- und Qualitätssicher. Möglich wird dies durch die Mikromaterialbearbeitung. Sie umfasst verschiedene Bearbeitungsverfahren, wie etwa Bohren, Fräsen, Strukturieren und Schneiden. Beim Mikrobohren durch Funkenerosion werden durch gezielte elektrische Entladungen winzige Öffnungen gebohrt. Werkstück und Werkzeug (Elektrode) gelangen nicht in Kontakt, sondern zwischen beiden entsteht ein Lichtbogen, der das Material des Werkstücks abträgt. Das Werkstück muss absolut leitfähig sein, damit diese Technik anwendbar ist. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen u.a. in der hohen Präzision, in der Flexibilität bei der zu bearbeitenden Formenvielfalt und in der erzielbaren Oberflächenqualität. Beim Mikrobohren durch Funkenerodieren können schwierige und komplexe Formen mit sehr engen Toleranzen bearbeitet werden. Der geringstmögliche mit Funkenerodieren erzielbare Bohrungsdurchmesser liegt in der Größenordnung von 30µm. Da bei diesem Bearbeitungsverfahren Werkzeug und Werkstück nicht in Kontakt kommen, können sehr harte Metalle wie Titan damit bearbeitet werden. Funkenerosion ist aufgrund der erzielbaren hohen Oberflächenqualität und Präzision in allen Anwendungsbereichen einsetzbar.


Das Mikrofräsen ist ein Bearbeitungsverfahren für unterschiedlichste Metalle, bei dem eine Spannung zwischen Werkzeug- und Werkstückelektrode in einer Elektrolytlösung erzeugt wird. Beim Mikrolaserschneiden erfolgen die formgebenden Schnitte durch einen Hochpräzisionslaser. Die Lasertechnik ist in diesem Bereich anderen Bearbeitungsverfahren überlegen, was die Dynamik und die Präzision bei der Abarbeitung komplizierter Muster und Strukturen betrifft. Besonders feine Formen können durch das Mikrodrahterodieren modelliert werden. Im Prinzip ähnelt dieses Bearbeitungsverfahren der Funkenerosion. Bis auf das Schneidwerkzeug. Ein abrollender und unter Spannung stehender Metalldraht wird gemeinsam mit dem Werkstück in Wasser oder ein Dielektrikum eingetaucht. Der fließende Strom ruft einen Lichtbogen hervor, der das Werkstück an bestimmten Stellen zielgerichtet und sehr präzise „beschädigt“, so dass es die gewünschte Form erhält. Die bei diesem Bearbeitungsverfahren entstandenen Rückstände werden durch das Wasser oder das Dielektrikum abgeführt. Das im französischen Brindas ansässige Mikrotechnik-Unternehmen Steec bietet sowohl Funkenerodieren als auch Mikrodrahterodieren mit besonders feinem Draht an. Zudem hat das Unternehmen im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 9001 einen speziellen Qualitätssicherungsprozess implementiert.