PTFE Beschichtung: Beschreibung und Einsatzbereiche

Polytetrafluorethylen (Kurz PTFE, gelegentlich Polytetrafluorethen) ist ein teilkristallines Polymer, zusammengesetzt aus Fluor- und Kohlenstoffatomen. Das Tetrafluoroethylen Molekül ist mit dem des einfachen Ethylens, welches die Basis für den Kunststoff Polyethylen bildet, identisch. Jedoch sind die Wasserstoffatome des Ethylens beim TFE durch Fluoratome ersetzt.

Einsatzbereich von PTFE Beschichtung


Antihaft Beschichtung für Kochgeschirr:

Die bekannteste Anwendung von PTFE Beschichtung ist wahrscheinlich die Antihaft-Beschichtung von Pfannen und Töpfen. Das PTFE selbst haftet auf den Oberflächen, weil das Metall angeraut wird, beispielsweise durch mechanische Prozesse wie das Sandstrahlen oder durch eine chemische Behandlung mit Säuren. Dann wird das PTFE mittels hohem Druck auf die Oberflächen aufgetragen. Gehalten wird es von den zahllosen kleinen Unebenheiten in der Metalloberfläche. Die Bindung des Materials erfolgt somit nur mechanisch, nicht chemisch, daher sind die beschichteten Oberflächen meist nur wenig kratzresistent. Die Oberseite der PTFE Beschichtung bleibt jedoch glatt. Sie verhindert so ein Anbacken des Gargutes.

Auch im industriellen Bereich gibt es jedoch zahlreiche Anwendungen, z.B. als Antihaft Beschichtung für Textilien in der Industrie der Funktionskleidung oder in Formen, die bei der Kunststoffbearbeitung (Herstellung von Formteilen aus Kunststoff bzw. Faserverstärkte Materialien wie GFK und CFK, aber auch in der Dachsanierung, zur Dachbeschichtung miteiner elastischen Acryl Dispersionsbeschichtung.

Im Zusammenhang mit sogenannten „Teflonpfannen“ wird auch häufig ein gesundheitlicher Verdacht auf Krebserregung der Substanzen der Beschichtung geäußert. Aber die gefährlichen fluorierten Verbindungen treten nur bei einer starken Überhitzung des Geschirrs auf (ab Temperaturen von 202 bis 360 °C, je nach Angabenquelle). Deshalb sollte eine beschichtete Pfanne nicht länger als ca. drei Minuten im Leerzustand erhitzt werden. Und im Fall eines Einsatzes auf Induktionsherdplatten wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung sogar von einer Erhitzung leerer Pfannen gänzlich abgeraten, da diese zu schnell die kritischen Temperaturen erreichen. Kratzer in der PTFE-Beschichteten Oberfläche sind jedoch ebenso unbedenklich, wie abgelöste Beschichtungspartikel, denn diese werden ohne Gesundheits Konsequenzen wieder ausgeschieden.

Funktionskleidung:

In hauchdünnen Beschichtungen finden PTFE-Folien auch unter der Handelsmarke Gore-Tex (des Chemiekonzerns DuPont de Nemours) Verwendung, als sogenanntes Gore-Tex-Laminat. Dessen Membran besitzt feine Poren, die zu klein sind, um Wasser in flüssiger Form durch zulassen, aber für Wasserdampf durchlässig sind. Daraus werden „atmungsaktive“, aber Wasser- und winddichte Kleidungsstücke hergestellt (z. B. Jacken, Schuhe und sogar Socken), die trotz hoher Dichte das Entweichen der Hautfeuchtigkeit möglich machen.

5 Replies to “PTFE Beschichtung: Beschreibung und Einsatzbereiche”

  1. PTFE selbst als reines Material haftet auch nicht, wenn es auf eine aufgeraute Oberfläche aufgetragen wird. Das Zeugs haftet nur, wenn es in einer Harzmatrix eingebettet ist und da ist die Haftung durch das Harz hervorgerufen. PTFE kann auch nicht aufgeschmolzen werden, da es nicht schmelzbar ist im Unterschied zum kleineren PTFE-Bruder, dem PFA. Immer schön aufpassen….

  2. Auf Pfannen abgelöste und verschluckte PTFE-Partikel machen den Darm flott :-), da rutscht es gleich viel besser…..

  3. Nicht nur bei Antihaft Beschichtungen finden solche Teflon Derivate Anwendungen. Bei sogenannten easy to clean Beschichtungen kommen neben nano strukturierten Oberflächen auch Teflon Derivate zum Einsatz.

  4. Völlig unklar bleibt, welche Eigenschaften der Blend aus PTFE-Partikeln und Acrylharz hat. Dies sollte doch klarer dargestellt werden, damit man sich die Anwendung zur Sanierung von Dächern vorstellen kann!