Die Werkzeugproduktion von heute, liefert einen Ausblick auf die Produkte von morgen

Drehbank, CNC-Fräse
Drehbank, CNC-Fräse (© Alterfalter – Fotolia.com)

Der Markt lebt von Innovationen, das Marketing liebt sie und die Verbraucher sind es gewohnt, dass jedes Jahr neue Produkte in die Läden kommen. Egal ob aus Metall oder Kunststoff, geht der Trend in allen Branchen kontinuierlich zu immer feineren, kleineren, leichteren und eleganteren Teilen. Doch kaum einer macht sich Gedanken darüber, wie diese filigranen, stylishen Formen von Spielzeugen, Mobiltelefonen, Schreibgeräten, Sportschuhen, chirurgischen Werkzeugen oder Autoarmaturen eigentlich gefertigt werden. weiterlesen Die Werkzeugproduktion von heute, liefert einen Ausblick auf die Produkte von morgen

Kunststoffbeschichtung

Von einer Kunststoffbeschichtung spricht man, wenn eine fest haftenden Schicht Kunststoff auf die Oberfläche eines Werkstückes aufgebracht wird. Der entsprechende Vorgang sowie die aufgetragene Schicht selbst wird auch als Beschichtung (engl. coating) bezeichnet.Die Kunststoffbeschichtungstechnik zählt zu den wichtigsten Fertigungstechniken zur Veredelung von Oberflächen. Überall da, wo Oberflächen der typischen Trägermaterialien wie Metall, Holz oder Kunststoff veredelt werden, findet sie Anwendung. Die angestrebten Oberflächeneigenschaften können dabei sowohl funktionaler oder dekorativer Art sein.

Kunststoffbeschichtungen werden auf ihre spezielle Funktionen im Fertigungsprozeß oder im späteren Einsatz hin entwickelt, angewendet und genutzt. Die Entscheidung für die Anwendung oder Entwicklung einer Oberflächenveredelung durch Beschichtungen mit Kunststoff muss deshalb in dreierlei Hinsicht geprüft und abgesichert werden. Die Kunststoffbeschichtung soll erstens einen möglichst wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Herstellungsprozess ermöglichen. Sie soll zweitens die funktionalen Eigenschaften für die beabsichtigte Anwendung haben. Die Kunststoffbeschichtung soll drittens die gewünschten dekorativen Eigenschaften der Oberflächen erreichen.

Die Optimierung der Anwendungsfunktionen steht am häufigsten im Vordergrund. Hier sind je nach Anwendung Funktionen wie gute Antihafteigenschaften, Traktionserhöhung, Verschleißfestigkeit, Korrosionsfestigkeit, Temperaturbeständigkeit, bestimmte Barriereeigenschaften, sowie elektrische Isolierung und Durchschlagsfestigkeit gefordert.

Nach eingesetzten Kunststoffen und ihren funktionalen Eigenschaften in der Anwendung geordnet, kann man folgende Beschichtungen unterscheiden.

EP ( Epoxidharz) ist von hoher Festigkeit und chemisch beständig.

ECTFE (Copolymer von Ethylen und Chlortrifluorethylen), auch als Halar bekannt, zeichnet sich aus durch gute thermische, chemische und dielektrische Eigenschaften swoie Korrosionsfestigkeit, Gleitfähigkeit, Abriebfestigkeit und gute Barriere-Eigenschaften.

PE (Polyäthylen) ist chemisch beständig, schlag- und stoßfest, verformbar, elektrisch isolierend, korrosionsfest, UV-beständig und hat gute Gleiteigenschaften.

PVDF (Polyvinylidenfluorid), auch unter Kynar bekannt, ist chemisch beständig, mechanisch fest, feuer-, witterungs- und UV-beständig.

Nylon Kunststoffbeschichtungen sorgen für Korrosionsschutz und weisen gute Dichteigenschaften auf.

PA (Polyamid), auch unter Rilsan im Handel, hat eine hohe Elastizität, ist abriebfest und chemikalienbeständig.

PEEK (Polyetheretherketon) zeichnet sich durch gute chemische Beständigkeit aus , und ist darüber hinaus korrosionsbeständig und diffusionsarm.

PFA (Perfluoralkoxy) verbessert die Antihaft- und Gleiteigenschaften, es erhöht die chemische Beständigkeit des beschichteten Trägermaterials.

PTFE (Polyetrafluorethylen), auch unter Xylan, Teflon, SilverStone oder SilverStone Supra bekannt, hat gute Antihaft- und Gleiteigenschaften und ist chemisch beständig.

PPS (Polypenylensulfid) hat eine hohe Wärmebeständigkeit, ein sehr gutes Antihaft-Verhalten und eine gute Abriebfestigkeit.

PTFE Beschichtung: Beschreibung und Einsatzbereiche

Polytetrafluorethylen (Kurz PTFE, gelegentlich Polytetrafluorethen) ist ein teilkristallines Polymer, zusammengesetzt aus Fluor- und Kohlenstoffatomen. Das Tetrafluoroethylen Molekül ist mit dem des einfachen Ethylens, welches die Basis für den Kunststoff Polyethylen bildet, identisch. Jedoch sind die Wasserstoffatome des Ethylens beim TFE durch Fluoratome ersetzt.

Einsatzbereich von PTFE Beschichtung


Antihaft Beschichtung für Kochgeschirr:

Die bekannteste Anwendung von PTFE Beschichtung ist wahrscheinlich die Antihaft-Beschichtung von Pfannen und Töpfen. Das PTFE selbst haftet auf den Oberflächen, weil das Metall angeraut wird, beispielsweise durch mechanische Prozesse wie das Sandstrahlen oder durch eine chemische Behandlung mit Säuren. Dann wird das PTFE mittels hohem Druck auf die Oberflächen aufgetragen. Gehalten wird es von den zahllosen kleinen Unebenheiten in der Metalloberfläche. Die Bindung des Materials erfolgt somit nur mechanisch, nicht chemisch, daher sind die beschichteten Oberflächen meist nur wenig kratzresistent. Die Oberseite der PTFE Beschichtung bleibt jedoch glatt. Sie verhindert so ein Anbacken des Gargutes.

Auch im industriellen Bereich gibt es jedoch zahlreiche Anwendungen, z.B. als Antihaft Beschichtung für Textilien in der Industrie der Funktionskleidung oder in Formen, die bei der Kunststoffbearbeitung (Herstellung von Formteilen aus Kunststoff bzw. Faserverstärkte Materialien wie GFK und CFK, aber auch in der Dachsanierung, zur Dachbeschichtung miteiner elastischen Acryl Dispersionsbeschichtung.

Im Zusammenhang mit sogenannten „Teflonpfannen“ wird auch häufig ein gesundheitlicher Verdacht auf Krebserregung der Substanzen der Beschichtung geäußert. Aber die gefährlichen fluorierten Verbindungen treten nur bei einer starken Überhitzung des Geschirrs auf (ab Temperaturen von 202 bis 360 °C, je nach Angabenquelle). Deshalb sollte eine beschichtete Pfanne nicht länger als ca. drei Minuten im Leerzustand erhitzt werden. Und im Fall eines Einsatzes auf Induktionsherdplatten wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung sogar von einer Erhitzung leerer Pfannen gänzlich abgeraten, da diese zu schnell die kritischen Temperaturen erreichen. Kratzer in der PTFE-Beschichteten Oberfläche sind jedoch ebenso unbedenklich, wie abgelöste Beschichtungspartikel, denn diese werden ohne Gesundheits Konsequenzen wieder ausgeschieden.

Funktionskleidung:

In hauchdünnen Beschichtungen finden PTFE-Folien auch unter der Handelsmarke Gore-Tex (des Chemiekonzerns DuPont de Nemours) Verwendung, als sogenanntes Gore-Tex-Laminat. Dessen Membran besitzt feine Poren, die zu klein sind, um Wasser in flüssiger Form durch zulassen, aber für Wasserdampf durchlässig sind. Daraus werden „atmungsaktive“, aber Wasser- und winddichte Kleidungsstücke hergestellt (z. B. Jacken, Schuhe und sogar Socken), die trotz hoher Dichte das Entweichen der Hautfeuchtigkeit möglich machen.

Metallisierung von Kunststoffen

Die Metallisierung von Kunststoffen kann zweckmäßig sein für funktionale oder auch ästhetische Gründe. Die Eigenschaften von Kunststoffen, wie z.B. ihr geringes Gewicht oder die Flexibilität, werden durch die Metallisierung und die damit verbundenen Eigenschaften der Metalle ergänzt. Dazu gehören unter anderem die Leitfähigkeit von elektrischem Strom oder auch dekorative Strukturen der Oberflächen. Im Grunde kann jede Art von Kunststoff eine Metallisierung seiner Oberflächen erfahren, jedoch ist der Erfolg der Beschichtung auch abhängig von der richtigen Auswahl der Materialien sowie der Technologie und einer exakten Kontrolle des Vorganges bei der Metallisierung.

Eine typische Anwendung für die Metallisierung von Kunststoffen, bei der die Beschichtung hinsichtlich ihrer Ästhetik oder Funktion optimiert werden soll, sind z.B. Bad- und Sanitäreinrichtungen oder auch Haushaltsgeräte.

Es gibt verschiedene Arten, um den Kunststoff zu metallisieren. Es gibt einmal die indirekte Variante, bei der eine Metallschicht, durch Verwendung eines vormetalliserten Materials, indirekt aufgetragen wird. Der eigentliche Metallisierungsprozess der Trägerschicht erfolgt dann in den meisten Fällen durch ein Vakuum. Aufgebracht wird die Trägerschicht dann durch eine Einlegeschicht oder durch Heißfolienprägung.

Eine weitere Anwendung ist das Plattieren. Hier wird der Kunststoff zunächst chemisch vorbehandelt. Danach werden Metallschichten aufgebracht, die elektrostatisch und ladungslos sind. Die Adhäsion erfolgt hier mechanisch oder chemisch und durch die geeigneten Chemikalien wird auf dem Kunststoff dann das Metall abgelagert.

Eine dritte Möglichkeit stellt das Lackieren dar. Hierbei wird Lack mit Metallpartikeln vermengt und auf dem Kunststoff aufgetragen. Dadurch können Lackierungen erzeugt werden, die metallähnliche Eigenschaften besitzen.

Eine Großzahl der Kunststoffkomponenten wird metallisiert im Zusammenhang mit elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) oder um die elektromagnetische Einstrahlung (EME) zu verhindern. Die EMV beschreibt, wie verträglich ein Sender bzw. Empfänger für elektromagnetische Strahlung ist. Es kann sehr wichtig sein, dass eine oder mehrere elektronische Komponenten gegenüber dieser Strahlung sehr störfest ist, um optimal zu funktionieren. Ebenfalls ist es wichtig, dass sich verschiedene elektronische Geräte durch ihre Emissionen gegenseitig stören. Dies ist auch durch die Europäische Gemeinschaft festgelegt. So dürfen bestimmte Komponenten nur eine gewisse Menge der elektromagnetischen Strahlung emittieren oder müssen eine gewisse Menge davon störungsfrei empfangen können.

Chemiefasern

Unter Chemiefasern (Synthesefasern, umgangssprachlich auch Kunstfasern) versteht man im weiteren Sinn alle auf chemischem Wege erzeugten Fasern aus organischen oder auch anorganischen Materialien; im engeren Sinn die aus makromolekularen Naturstoffen (natürliche Polymere) oder Kunststoffen (synthetische Polymere) gewonnenen und v. a. zur Herstellung von Textilien und technischen Geweben geeigneten Fasern. Sie werden in Form von endlosen Filamentgarnen (früher auch Chemieseide oder Kunstseide genannt) oder als Spinnfaserband (auf eine bestimmte Länge geschnitten) erzeugt. Filamentgarne bestehen entweder aus mehreren feinen Elementarfäden (Multi- oder Polyfile) oder aus einem einzigen gröberen Faden (Monofil). Spinnfasern werden je nach Feinheit, Schnittlänge, Festigkeit, Dehnung und Kräuselung unterschieden.

Arten:

Zu den halbsynthetischen Fasern zählen v. a. die aus regenerierter oder veresterter Cellulose hergestellten Fasern, z. B. Viskose. Die wichtigsten Materialien für vollsynthetische Chemiefasern sind: Polyamide (Nylon, Perlon, Rilsan, Kevlar u. a.), Polyester (Diolen, Trevira, Dacron u. a.), Polyacrylnitrile (Dralon, Orlon u. a.) und Polyurethane (Elasthan). Die Grundstoffe werden durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition gewonnen, anschließend in leicht verdampfbaren Lösungsmitteln gelöst und durch Spinndüsen gedrückt. Dabei werden die entstehenden Fäden auf unterschiedliche Weise verfestigt. Beim Trockenspinnverfahren (für Acetat und zum Teil Polyacrylnitril) wird die Lösung unter Druck (5 bis 15 bar) durch die Spinndüsen gepresst und das verdunstende Lösungsmittel abgesaugt. Beim Nassspinnverfahren (Viskoseverfahren) werden die Fäden durch Fällungsreaktion im Spinnbad (Fällbad) fadenförmig ausgeschieden (»ausgefällt«). Beim Schmelzspinnverfahren (v. a. für thermoplastische Polymere verwendet) werden die Polymermoleküle (Polyamide, Polyester oder Polyolefine) durch Anblasen mit Kaltluft verfestigt. Im Anschluss an verschiedene Nachbehandlungsschritte erhält man die Filamentgarne. ‒ Nicht durch einen Spinnprozess, sondern durch Längsschneiden hochverstreckter Polyethylen- oder Polypropylenfolien entsteht Chemieflock (Kurzfasern), durch Spleißen (Splitten) werden Spaltfasergarne oder verspinnbare Splitterfasern erzeugt. ‒ Anorganische Chemiefasern sind z. B. Silikatfasern (Glasseide und Glaswolle), die nur als Isoliermaterial dienende Schlackenwolle (Sillan) sowie Keramikfasern (Fiberfrax), Metallfäden, Stahlfasern und Kohlenstofffasern zur Verstärkung von Verbundwerkstoffen.