Fahrerloses Transportfahrzeug von Imetron in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Dortmund

Imetron – dieses Kürzel steht für die Gesellschaft für industrielle Mechatronik mbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Elektronik, Mechanik und Informatik miteinander zu verbinden. Zu den bekannten Techniken des Unternehmens zählen unter anderem dessen Mecanum-Räder.

Neue Fahrzeuglösung

Engineering (© fotomek - Fotolia.com)
Engineering (© fotomek – Fotolia.com)

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Dortmund entwickelt Imetron unter der Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ein neues flächenbewegliches Fahrzeug, das sich unter anderem den Erfordernissen enger Räumlichkeiten (wie etwa in Produktionshallen oder Vertriebszentren) anpasst: Das omnidirektionale fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) verfügt über Mecanum-Fahrwerke, die laut Imetron bezüglich ihrer Beweglichkeit den herkömmlichen Linien-Fahrwerken überlegen sind. So ist das handgesteuerte Fahrzeug mit Mecanum-Rädern etwa in der Lage, aus dem Stand zu wenden. Für ein solches Wenden ist darüber hinaus kein Rangierraum zum Zweck des Ausholens notwendig. Nach Herstellerangaben kann das neue FTF (auch aufgrund seiner Mecanum-Räder) nicht nur in Prozessen von Logistik und Produktion vielseitig eingesetzt werden – so ist das Fahrzeug unter anderem auch in Klinikbetrieben zu nutzen, wo es als Unterbau von Operationstischen dienen kann.

Zukunftsvision

Formen von herkömmlichen FTF werden derzeit bereits zum automatischen Lastentransport eingesetzt. Die meisten Transportaufgaben erfolgen allerdings nach wie vor auf manuellem Wege. Die Zukunftsvision Imetrons umfasst dagegen autonome omnidirektionale Laderoboter, die mit Schwarmintelligenz automatisierte Transportschritte in Bereichen wie Intralogistik oder Produktion übernehmen können. Das entwickelte omnidirektionale TFT geht bereits einen Schritt in diese Richtung – aufgrund eines intelligenten Lokalisierungsverfahrens wird hier beispielsweise die Navigation verbessert. Auf diese Weise bewegt sich das Fahrzeug mit Mecanum-Rädern ohne Spurbindung kollisionsfrei fort und kann zentimetergenau rangiert werden.

Mecanum-Räder & deren Varianten

Das mühelose seitliche Gleiten des omnidirektionalen FTF ist nach Aussage von Imetron im Besonderen den in den Mecanum-Rädern enthaltenen Walzen zu verdanken. Durch ihre Konstruktion tragen die Mecanum-Räder außerdem wesentlich zum exakten Rangieren des Fahrzeuges bei.
Mecanum-Räder von Imetron werden in verschiedenen Varianten hergestellt. So sind die Räder mit einem Durchmesser von 200 oder 300 mm erhältlich. Bzgl. ihrer Materialbeschaffenheit und weiterer Eigenschaften unterscheiden sich die Mecanum-Räder unterschiedlicher Größe nicht voneinander – mit Axialdruck- bzw. Nadellager nach DIN EN verfügen die Räder über Rollenkörper aus Stahl, Rollenmäntel aus Vulkollan Schore 95 sowie Radkörper aus hochfester Aluminiumlegierung. Jede einzelne Rolle der Mecanum-Räder weist außerdem eine Nachschmiereinrichtung auf. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Mecanum-Rades liegt bei ca. 8.000 – 10.000 Betriebsstunden. Ein Rad mit einem Durchmesser von 200 mm umfasst 9 Laufrollen und zeigt eine Traglast von bis zu 170 kg. Ein Rad von 300 mm Durchmesser erreicht schließlich eine mögliche Traglast von 750 kg und weist 8 Laufrollen auf.