IKU: 15 Projekte mit Köpfchen für Innovationspreis Klima und Umwelt nominiert

  • Mit dem IKU zeichnen BDI und BMUB insgesamt fünf Innovationen aus
  • Innovative Industrie schützt Klima und Umwelt
  • Jury hat 15 Projekte nominiert
  • Preisverleihung am 21. Februar 2018 in Berlin

Zum sechsten Mal verleihen der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den begehrten Umweltpreis IKU mit einem Preisgeld von insgesamt 125.000 Euro. 133 Unternehmen haben sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen um Preise in fünf Kategorien sowie um den zum zweiten Mal vergebenen Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“ beworben.

„Innovationen sind das Fundament für die Industrie von morgen. Nur so werden Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen“, sagt BDI-Präsident Dieter Kempf. Produzierende Unternehmen wollen auch im Klima- und Umweltschutz verlässliche Problemlöser bleiben. Kempf betont: „Der Innovationspreis für Klima und Umwelt unterstreicht, dass Umwelt- und Klimaschutz eine innovative Industrie braucht.“

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks stellt fest: „Der Preis zeigt, dass Innovation made in Germany auch den Klima- und Umweltschutz besser macht. Bessere Prozesse, Produkte und Dienstleistungen stärken zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze am Standort Deutschland.“

Die hochrangige Jury unter Leitung von Prof. Ottmar Edenhofer, unter anderem Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, hat 15 Innovationen aus den Kategorien klimafreundliche Prozessinnovationen, Produkt- und Dienstleistungsinnovationen, Umweltfreundliche Technologien, Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen sowie Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländern und in Staaten Osteuropas nominiert. Diese haben nun die Chance auf eine Prämierung bei der feierlichen Preisverleihung am 21. Februar 2018 in Berlin. Dabei gibt es auch in diesem Jahr den Sonderpreis „Innovation und biologische Vielfalt“, mit dem Innovationen ausgezeichnet werden, die dem Klima- und Umweltschutz durch Verbesserung der Biodiversität dienen.

Grundlage der Jury-Entscheidung war die wissenschaftliche Bewertung der insgesamt 133 eingereichten Bewerbungen durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI).

Der IKU wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.

Weitere Informationen:

Die 15 nominierten Kandidaten für die Endrunde sind:

• Die AGS-Verfahrenstechnik, Stade, überzeugte mit einer innovativen Technik für den Stromnetzausbau: die auftriebsgestützte Verlegetechnik. Sie ermöglicht eine nachhaltige, kostengünstige Verlegung ultralanger (über 2 Kilometer) sowie bei aktiver Kühlung ultraschmaler (kürzer als 2 Meter Trassenbreite) Erdkabel

• Der Verein Christliche Fachkräfte International (CFI), Stuttgart, nutzt zusammen mit seinem Partner Ndejje Universität Maisspindeln als Abfallbiomasse zur Brikettherstellung in Uganda, um auf diesem Weg Abholzung zu verringern sowie die Biodiversität, Gesundheit und Energieeffizienz im Land zu erhöhen

• Der Creapaper GmbH aus Hennef gelang es, Grasfasern als Rohstoff für die Papierherstellung rein mechanisch und ohne chemische Zusätze aufzubereiten, um damit umweltfreundlicheres Papier zu entwickeln

• Durch die Innovation des Grünen Punkts (DSD – Duales System Holding, Köln) wird Plastikabfall aus der haushaltsnahen Sammlung zu durchsichtigen Verkaufsverpackungen für Reinigungsmittel recycelt. Dieses Closed-Loop-Recycling ohne Verwendung von Neu-Kunststoff spart wertvolle Rohstoffe und auch signifikante Mengen an CO2-Emissionen ein

• Die eChiller-Prozesskühlung der Efficient Energy GmbH in Feldkirchen verbraucht im Vergleich zu herkömmlichen Kältemaschinen je nach Anwendung bis zu 80 Prozent weniger elektrische Energie

• Das Fraunhofer IWS, Dresden, entwickelte zusammen mit der VTD Vakuumtechnik Dresden GmbH und der Federal Mogul Burscheid GmbH ein Verfahren, das Kolbenringe mittels superharter Schichten reibungsärmer macht

• LANXESS, Köln, produziert zusammen mit ihrem Kunden, der HELLER-LEDER GmbH & Co KG, nach dem neuen X-Biomer-Herstellungsprozess Nachgerbstoffe aus Nebenprodukten der Lederherstellung in dezentralen Anlagen direkt in Gerbereien. Hierdurch werden fossile Rohstoffe, Abfälle sowie große Energiemengen für Sprühtrocknung und Transporte eingespart

• MAHLE, Stuttgart, ermöglicht durch Komponenten wie Verdampfer, Gaskühler und Akkumulatoren sowie ein tiefes Systemverständnis die seit langem erwartete Nutzung von CO2-Klimaanlagen in Serien-Pkws

• Die Mayer & Cie. GmbH & Co. KG aus Albstadt überzeugte mit der Technologie spinitsystems, die drei herkömmliche Maschinen im Spinn- und Strickprozess der Textilherstellung durch eine einzige ersetzt und somit Energie und Rohstoffe einspart

• MicroEnergy International GmbH, Berlin, hat das Konzept der Schwarmelektrifizierung entwickelt, welches mit dem Tochterunternehmen ME SOLshare Ltd. in Bangladesch umgesetzt wird. Dabei werden existierende Solarpanele von benachbarten Haushalten mit Hilfe intelligenter Controller (SOLbox) verbunden und ermöglichen einen dezentralen Netzaufbau. Der produzierte Solarstrom kann dadurch umfangreicher genutzt und zwischen den Haushalten verkauft werden

• Die Renewables Academy AG (RENAC), Berlin, fördert die Märkte von grünen Energien und Klimaschutz durch Capacity Building im Finanzsektor von Schwellenländern. Ihr Konzept zur Vermittlung von Wissen über erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie zu internationalen Finanzierungsinstrumenten hilft entsprechende Investitionen anzuregen

• Die Solvay Fluor GmbH entwickelte gemeinsam mit der Texas Instruments Deutschland GmbH, dem Fraunhofer EMFT und der Muegge GmbH das ecoFluor Verfahren zur Reinigung von Beschichtungskammern in der Halbleiterfertigung, welches ohne den Einsatz klimaschädlicher Gase auskommt und gleichzeitig den Energieaufwand verringert

• Die Sulfotools GmbH, Darmstadt, erfand mit der Clean Peptide Technology (CPT) einen neuen Prozess zur Peptidherstellung, bei dem durch die Modifikation von Schutzgruppen giftige organische Lösemittel durch Wasser ersetzt werden

• Die Viessmann Kühlsysteme GmbH aus Hof/Saale spart mit ihrem ESyCool green-System für den Lebensmitteleinzelhandel Strom ein, indem das gesamte Energiemanagement für die Kühlung der Kühlregale und die Gebäudeheizung über kleine, hermetisch dichte Wärmepumpen mit dem fluorfreien Kältemittel R290 (Propan) realisiert wird

• Die watttron GmbH, Freital, entwickelte cera2heat, ein neues Heizsystem für Thermoformprozesse zur Herstellung von Verpackungen wie z. B. Joghurtbecher. Damit lassen sich je 30 Prozent Kunststoff und Heizenergie einsparen